Die Diagnose könnte in Deutschland wie in den meisten europäischen Ländern sehr ähnlich lauten. Im weltumspannenden Wettbewerb um neue Technologien und marktbeherrschenden Innovationen fällt Kanada gegenüber den USA fortlaufend zurück. Nicht nur bei den strategischen Querschnittstechnologien wie KI und Big Data mangelt es an Innovationen. Trotz vielfacher Erfindungen kommt es nur zu relativ wenigen neuen Produkten und echten Innovationen. Somit stehen auch Kanadas traditionelle Industrien zunehmend unter Druck.
Doch anders als viele europäische Länder scheint Kanada inzwischen längst aufgebrochen, um die Konkurrenz wieder einzuholen. Ein früher Weckruf und die politische Diskussion haben dazu beigetragen. Anders als während der Großen Koalitionen hierzulande waren in Kanada Innovation und Digitalisierung Spitzenthemen in den zurückliegenden Wahlkämpfen. So kündigte der heute amtierende Präsident Trudeau bereits als Oppositionspolitiker im Jahr 2015 eine „Innovationsagenda“ an. Bewusst wollte er sich dabei von der Politik seiner konservativen Vorgängerregierung Harper absetzen. Für den Zugang zu neuen Technologien durch etablierte Unternehmen und die Förderung von Gründern und Forschern stellte er fast eine Milliarde Dollar in Aussicht. Und bereits 2019 konnte sich beispielsweise eine hochrangige Delegation des deutschen Wirtschaftsministeriums von den Erfolgen seiner neuen Politik überzeugen (Siehe dazu auch unseren Blogbeitrag Kanada – Offenes Innovationsland mit Ambitionen).
Die Trudeau-Regierung will Kanada seitdem als führenden Forschungs- und Entwicklungsstandort für Künstliche Intelligenz (KI) etablieren. Das Land kann dabei an seine Stärken und Erfolgsgeschichten anknüpfen. Als „Gurus des Deep Learning“ oder „Godfathers of AI“ gelten Geoffrey Hinton, Yoshua Bengio und Yann Lecun, die ihre Durchbrüche an kanadischen Universitäten in Toronto und Montréal erzielten. Sie begründeten bahnbrechende KI-Anwendungen, etwa in der Sprach- oder Bilderkennung mit „neuronalen Netzwerken“ zur Mustererkennung. Schon im März 2017 hatte die Regierung als erstes Land der Welt mit einer spezifisch auf KI ausgerichteten Strategie, der Pan-Canadian Artificial Intelligence Strategy, eine entscheidende Weiche hierfür gestellt. In diesem Zug sprach sie dem Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) für die Umsetzung umgerechnet 87 Millionen Euro zu.
Wertebasierte Innovation, internationale Zusammenarbeit und Vernetzung sind Erfolgsfaktoren
Die Chancen des kanadischen Ökosystem haben inzwischen auch Investoren und internationale Branchenführer erkannt. Große US-Konzerne von Google bis Uber investieren hier in KI-Forschung, beispielsweise im „Toronto-Waterloo corridor“. Und inzwischen zählt Kanada mit seinen 37 Millionen Einwohnern bereits 800 Start-up-Unternehmen, 60 öffentliche Labore und 75 Inkubatoren sowie Akzeleratoren im Bereich KI. Plus 91.000 qualifizierte IT-Arbeitskräfte und 9.000 Studenten, die auf KI und Datenverarbeitung spezialisiert sind, und die sich in Städten wie Toronto, Montréal, Waterloo, Edmonton und Vancouver regelrecht tummeln. Dazu beigetragen hat auch die Politik Donald Trumps. Als die US-Regierung ihr Visaprogramm für Fachkräfte zurückfuhr, steuerte Kanada in die entgegengesetzte Richtung. Durch das Global Talent Stream Programm wurden Arbeitsvisaanträge für Computer- und Naturwissenschaftler auf 14 Tage reduziert. 1000 Technologiefirmen machten von dem Programm Gebrauch und schufen Tausende Jobs für internationale Arbeitskräfte.
Die Erfolge im Bereich der KI-Forschung sind auch das Ergebnis der durch die Regierung Trudeau gezielt mit der öffentlichen Hand geschaffenen fünf neuen kanadischen Spitzencluster. Im Rahmen der „Innovation Superclusters Initiative“ wurden seit 2017 bis zu 950 Millionen US-Dollar investiert, die durch private Investoren ihrerseits noch einmal verdoppelt wurden, um so durch Innovationen perspektivisch 50.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft um 50 Milliarden Dollar wachsen zu lassen. Diese Cluster – dezentral über das Land verteilt – organisieren von der Industrie geführte öffentlich-private Kooperationen, die sich auf fünf Technologiebereiche fokussieren, in denen das Land wettbewerbsfähig ist. In der Provinz British Columbia entstand ein Zentrum für Big Data und digitale Technologien, in Quebec für KI und Robotik, in Ontario für das Thema Industrie 4.0. Zwei weitere Cluster beschäftigen sich mit Proteinforschung und mit innovativen Technologien für Kanadas See- und Küstenindustrien. Diese vor vier Jahren begründeten Supercluster sind noch nicht voll entfaltet, scheinen aber so erfolgreich zu sein, das die wiedergewählte Regierung Trudeau sie jetzt im aktuellen Haushalt mit weiteren 550 Millionen Euro ausgestattet hat, um ihre Arbeit für weitere sechs Jahre fortzusetzen.
Und anders als die USA setzte Trudeau auf wertebasierte Innovation, internationale Zusammenarbeit und Vernetzung. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron stieß er 2019 im Rahmen der G7 die Gründung der „Global Partnership on Artificial Intelligence“ an. Das neue globale Expertennetzwerk soll einen Rahmen für eine verantwortliche Nutzung von KI entwickeln. In diesem Zusammenhang soll in Montréal, als der Hauptstadt der französischsprachigen Provinz Quebec, für 15 Millionen kanadische Dollar ein Zentrum für die Forschung zu Künstlicher Intelligenz entstehen. In der Zwischenzeit hat Kanada einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Beitritt zu Horizont Europa gemacht, dem ersten EU-Rahmenprogramm, das auch geografisch weit entfernten Ländern offensteht. Bereits im Juni 2021 wurde Kanada von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen öffentlich mitgeteilt, dass es sich gerne an dem Programm beteiligen könne, und es wurden Sondierungsgespräche aufgenommen. Vor wenigen Wochen gab die Kommission bekannt, dass die Sondierungsphase beendet ist und die offiziellen Verhandlungen beginnen können.
Neue Innovationsagentur soll frische Impulse setzen
Das strukturelle Problem Kanadas im Bereich, Forschung, Entwicklung und Innovation ist aber nicht mangelnde Kreativität und Erfindergeist an Universitäten und Forschungseinrichtungen, sondern der mangelnde Transfer, vor allem aber der geringe Umfang der unternehmerischen Innovationen und Ausgründungserfolge. So sind die Ausgaben der Unternehmen für Forschung und Entwicklung die niedrigsten innerhalb der G7-Staaten. Kanada hat nicht nur eine niedrige Rate an F&E-Ausgaben der Unternehmen; diese ist in den letzten zwei Jahrzehnten sogar um ein Drittel gesunken, während sie in der G7 insgesamt gestiegen ist. Auch bei den Patenten pro Kopf liegt Kanada weit hinter Ländern wie Japan, Deutschland und den USA zurück.
Ein anderes Problem, das dagegen auch in Deutschland bekannt ist, gilt besonders auch für Kanada. So heißt in einer Studie des Thinktanks Public Policy Forum: „Die mangelnde Kommerzialisierung von Innovationen ist die größte Achillesferse der kanadischen Tech-Industrie.“ Die Unfähigkeit, mit Steuergeld geschaffene Vermögenswerte in Wertschöpfung im eigenen Land zu übersetzen, wird darin schonungslos als klares „Versagen der Innovationspolitik“ gebrandmarkt.
„Erfindungen sind nicht genug“, warnte auch Kanadas Regierung bei der Vorstellung des diesjährigen Haushaltes. „Kanadier und kanadische Unternehmen müssen ihre neuen Ideen und Technologien in neue Produkte, Dienstleistungen und wachsende Unternehmen umsetzen.“ Und nach Beschluss der liberalen Minderheitsregierung vom April soll jetzt eine eigens kanadische Agentur für Innovation und Investitionen geschaffen werden, die diesem Defizit gezielt begegnet. Dafür wird sie in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde kanadische Dollar (etwa 780 Millionen Euro) in die Hände bekommen.
Noch sind die Einzelheiten und Strukturen der neuen Agentur nicht festgelegt. Sie sollen erst nach weiteren Diskussionen mit Stakeholdern aber spätestens noch in diesem Jahr bekannt gegeben werden, ließ das Finanzministerium zunächst wissen. Sie werde „operativ unabhängig“ wirken und „unabhängig arbeiten können“, aber dennoch der Regierung gegenüber „rechenschaftspflichtig“ sein, so eine Sprecherin. Dan Breznitz, der Co-Direktor des Innovation Policy Lab an der Universität Toronto, berät die Regierung bei der Gestaltung und erläuterte dem Wissenschaftsjournalisten Brian Owens für die Zeitschrift „Nature“ kürzlich dann detaillierter, wie die neue Agentur arbeiten wird. Zunächst werde sie sich anders als die Supercluster nicht auf einzelne Regionen oder Themen fokussieren, sondern landesweit über zahlreiche Branchen hinweg aktiv werden – von Hightech-Start-ups bis hin zu rohstoffbasierten Branchen, wie beispielsweise der Forstwirtschaft. Breznitz stellt sich eine „wendige, schnell agierende, unabhängige Organisation vor, die eng mit der Wirtschaft zusammenarbeitet“. Sie solle vor allem schneller reagieren als die Regierungsbürokratie.
Agenturen in Israel und Finnland als Vorbilder
Als Role Model für die kanadische Innovationsagentur wird dabei auf Agenturen in Israel und in Finnland verwiesen, mit deutlicher Distanzierung gegenüber der US-amerikanischen DARPA. Die finnische Förderagentur für Technologie und Innovation (TEKES) sei ein gutes Modell für die kanadische Agentur, so Breznitz. So sei die Situation heute in Kanada ähnlich wie in Finnland vor 30 Jahren. Das Land habe wenig für Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft ausgegeben und war auf den Verkauf natürlicher Ressourcen an seinen großen Nachbarn Russland angewiesen. Vergleichbar wie Kanada aktuell gegenüber den USA. Seitdem sei Finnland jedoch „zu einem der innovativsten Länder der Welt geworden, nicht nur in neuen, sondern auch in alten Industriezweigen“, lässt sich Breznitz zitieren.
Die Vorbildfunktion von TEKES für Kanada erläutert Peter Josty, Geschäftsführender Direktor von THECIS, einem gemeinnützigen kanadischen Forschungsunternehmen in Calgary, das sich auf Innovations- und Entrepreneurship-Forschung spezialisiert hat. In seinem Blog erkennt Josty ein Umdenken der kanadischen Innovationspolitik weg von einer passiven Unterstützungsrolle und hin zu einem aktiven Investitionsansatz. Dabei listet er die Merkmale und Vorzüge der finnischen Innovationsagentur auf: „Sie fungiert als Finanzierungsagentur für Forschung und Technologieentwicklung sowie für die Exportförderung. Empfänger der Fördermittel sind Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute wie das Technische Forschungszentrum Finnlands (VTT), die Europäische Weltraumorganisation, Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Großunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Bei Unternehmensprojekten werden Mittel für die Umwandlung von Ideen im Forschungsstadium in lebensfähige Unternehmen gewährt. Dabei kann eine direkte, bedingungslose Finanzierung mit garantierten, vom Erfolg des entstehenden Unternehmens abhängigen Darlehen kombiniert werden. Es werden bis zu 50 Prozent der Projektkosten finanziert. Neben der Finanzierung berät die Agentur Unternehmen bei der Vernetzung, der Suche nach neuen Märkten und Kunden, bei der Erstellung gemeinsamer Angebote und bei Kontakten zu internationalen Investoren. Die Innovationsagentur genießt bei den KMU in Finnland hohes Ansehen. Laut einer Umfrage betrachten 38 % der KMU diesen Dienst als zentral für ihre Geschäftstätigkeit.“
Eine ähnliche Vorbildfunktion sieht Josty auch in der Israel Innovation Authority als „einer unabhängigen, öffentlich finanzierten Agentur, die geschaffen wurde, um eine Vielzahl praktischer Instrumente und Finanzierungsplattformen bereitzustellen, die wiederum darauf abzielen, die dynamischen und sich verändernden Bedürfnisse des lokalen und internationalen Innovationsökosystems effektiv zu adressieren. Dazu gehören Unternehmer in der Frühphase, ausgereifte Unternehmen, die neue Produkte oder Herstellungsverfahren entwickeln, akademische Gruppen, die ihre Ideen auf den Markt bringen wollen, globale Unternehmen, die an einer Zusammenarbeit mit israelischer Technologie interessiert sind, israelische Unternehmen, die neue Märkte im Ausland suchen, und traditionelle Fabriken und Betriebe, die innovative und fortschrittliche Fertigungsverfahren in ihr Geschäft integrieren wollen.“
Auch Dan Breznitz, empfiehlt Israel als Inspiration für die kanadische Agentur. „Sie sollte schneller reagieren als die Regierungsbürokratie – so wie die Israelische Innovationsbehörde (IIA) innerhalb von zehn Wochen auf Finanzierungsanträge antworten kann – und sie sollte auf Armlänge von der Regierung entfernt sein, damit Projekte auch scheitern können.“ Er attestiert der IIA und TEKES, dass sie den israelischen und finnischen Unternehmen geholfen haben, bei den F&E-Ausgaben in die oberen Ränge der Weltrangliste aufzusteigen und neue Unternehmen, Produkte und Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Ausgabe von Nature gibt aber auch Kritikern des Konzeptes Raum, etwa Alex Usher, dem Präsidenten von Higher Education Strategy Associates, einer Beratungsfirma mit Sitz in Toronto. „Kanada ist ein ganz anderes Land: größer als Israel oder Finnland, sowohl geografisch als auch von der Bevölkerungszahl her, und mit stärkeren regionalen Regierungen, die eine Zusammenarbeit auf nationaler Ebene manchmal erschweren“. Ein großer Teil des Erfolgs von IIA und TEKES beruhe darauf, dass sie als Vermittler zwischen Hochschulforschern und Unternehmen agieren, um Partnerschaften zu bilden, die Ideen entwickeln und diese dann auf den Markt bringen können. Kanada sei aber zu groß, um das schnell zu tun, und die Unternehmen würden Universitäten nicht unbedingt als Innovationspartner betrachten.
Bei allen Schwierigkeiten der Übertragbarkeit sind sich die kanadischen Innovationsexperten darin einig, sich die neue Agentur nicht am US-amerikanischen Modell der DARPA orientieren solle oder es gar klonen dürfe. Ein Großteil der Erfolge der DARPA beruhe auf der Beschaffungskraft und Nachfrage durch das zahlungskräftige US-Verteidigungsministerium – etwas, das in Kanada und anderen Ländern nicht der Fall sei, so zum Beispiel Usher. Und nach Breznitz werde eine kanadische DARPA Erfindungen eher hervorbringen, anstatt sie zu vermarkten. „Selbst wenn also ein DARPA-Klon in Kanada Erfindungen hervorbringen würde, würde dies nicht unser kritisches Problem lösen, mit ihnen Geld zu verdienen,“ erklärt er. Regierungsberater Breznitz soll es dann auch letztlich gewesen sein, der die DARPA-Karte für Kanada verworfen und die Regierung von einem anderen Modell überzeugt habe, das Unternehmen dabei hilft, Technologien zu entwickeln und sie schnell auf den Markt zu bringen. Mit der neuen Agentur steuert Kanada daher zunächst auch keinen neuen Kurs in Richtung einer eindeutig missionsorientierten Innovationsstrategie. Die Dachstrategie der Regierung, wie sie 2017 im „The Innovation and Skills Plan“ festgelegt wurde, ist eher noch eher „klassisch“ angelegt: Ihre Ziele fokussieren auf die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität sowie des Wirtschaftswachstums, während die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie des demographischen oder des Klimawandels, darin eher nachrangig erscheinen. Bedeutsamer dafür ist die ebenfalls 2017 verabschiedete Pan-Canadian Artificial Intelligence Strategy, mit der Kanada als Vorreiter im Bereich ethisch basierter KI gelten kann. Darin fungieren digitale Schlüsseltechnologien als Hebel für eine wertebasierte gesellschaftliche Entwicklung. Kanada verfolgt seitdem bewusst eine KI-Strategie, die neben der technologischen und wirtschaftlichen auch die gesellschaftliche, ethische und rechtliche Dimension im Blick behält.1 An dieser Zielbestimmung wurde auch die Zivilgesellschaft beteiligt. So wurden in breiten öffentlichen Konsultationsprozessen mit Wissenschaft, Unternehmen und Bürgerinnen wertebasierte Prinzipien und Empfehlungen entwickelt und 2018 in der „Montreal Declaration for a Responsible Development of AI“ festgehalten.
Die systemische Bedeutung der neuen Innovationsagentur sieht Regierungsberater Dan Breznitz denn auch eher in einem weiteren Teilschritt eines umfassenderen Paradigmenwechsels. Als sein wichtigster Erfolg gilt, die Regierung zu einer eigenen und aktiven Rolle des Staates in der Innovationspolitik überzeugt zu haben, um das langjährige Versagen der kanadischen Unternehmen bei F&E-Investitionen sowie bei Gründungen zu beheben. Dieser Wandel werde nach seinen Worten aber nicht schnell kommen. „Wenn man ein Systemversagen beheben will, kann man das nicht bis zum nächsten Jahr tun.“
Anmerkung 1: siehe dazu auch ausführlich das Kapitel 3.2.4 Kanada: „Künstliche Intelligenz als innovationspolitischer Hebel“ in der Studie der Bertelsmann Stiftung „Good-Practice-Beispiele für missionsorientierte Innovationsstrategien und ihre Umsetzung“
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