In einer Zeit schnellen technologischen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklungen wird Innovation zur Maßgabe für die Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen, Städte und Regionen. Das noch junge wissenschaftliche Prinzip der Open Innovation steht dabei für Offenheit, für die Vernetzung aller gesellschaftlichen Akteure, für die Verbindung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie für die gemeinsame Nutzbarmachung der bestehenden Potenziale.
In der Region Ostwestfalen-Lippe entsteht in diesem Zusammenhang etwas Neues: Bielefeld wird die erste „Open Innovation City“ Deutschlands. Für dieses zukunftsweisende Projekt, das vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, haben sich die Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die Founders Foundation, der Pioneers Club und owl maschinenbau zusammengeschlossen, um gemeinsam die Innovationskraft in Bielefeld und der ganzen Region zu bündeln und für alle nutzbar zu machen. Die Ideen dieser vier Partner, weiterer Impulsgeber sowie aller Bürgerinnen und Bürger werden im neu entstandenen Innovation Office im Herzen der Bielefelder Altstadt von einem engagierten Team umgesetzt und weiterentwickelt.
„Das Prinzip der Open Innovation ist das Thema unserer Zeit“, erläutert Prof. Dr. Ingo Ballschmieter, Wissenschaftlicher Leiter von Open Innovation City, die Hintergründe. „Für Unternehmen kann das die Lösung sein, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und sich und die eigenen Produkte oder Leistungen zukunftsfähig aufzustellen.“ Durch die steigende Wettbewerbsintensität aus der eigenen oder sogar aus bislang fremden Branchen stünden die Unternehmen vor der Aufgabe, sich immer wieder neu zu erfinden. „Viele Unternehmen realisieren, dass sie die erforderliche Innovationsleistung in der gebotenen Frequenz und Intensität kaum aus eigener Kraft leisten können. Aus diesem Grund vernetzen sie sich mit der Unternehmensumwelt, um innovationsrelevante Expertise ins Unternehmen zu holen – das ist Open Innovation.“
Open Innovation auch für Städte relevant
Nicht nur Unternehmen, auch Städte und Regionen müssen in einem zunehmend intensiven Wettbewerbsumfeld bestehen. Auch sie müssen sich gegenüber anderen Städten und Regionen im selben Land und zunehmend auch international behaupten, um attraktiv für die Einwohner, die Kultur und die Wirtschaft zu sein. „Die Innovationsfähigkeit gehört zu den zentralen Herausforderungen von Städten in unserer Zeit – insbesondere geht es um die Fähigkeit, Talente zu entwickeln und zu halten, relevante Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Hochschulen und Instituten hervorzubringen sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zu ermöglichen, die für innovative Produkte und Dienstleistungen steht“, sagt Henning Duderstadt, der im Projekt als Leiter des Innovation Office in Bielefeld einem interdisziplinären Team aus engagierten Mitarbeitern vorsteht. „Eine enge, thematisch fokussierte Vernetzung von Wirtschaft, Hochschulen, Startups, Verwaltung, Politik und Gesellschaft ist dabei essenziell, um gemeinsam an den Herausforderungen und Chancen unserer Zeit zu arbeiten und relevante Innovationen hervorzubringen.“
Pilotstadt Bielefeld
Bielefeld ist Pilotstadt des Projekts Open Innovation City. Damit die Stadt auch weiterhin innovative Unternehmen und Produkte, zukunftsorientierte Forschung, wegweisende soziale Entwürfe sowie talentierte Köpfe hervorbringen kann, müssen nach Meinung der Initiatoren alle Teile der Gesellschaft den Fortschrittsgedanken in sich tragen und diesen gemeinsam umsetzen. „Dazu gehört zum einen, dass sich die Stadt Bielefeld ihrer Stärken bewusst wird und die gesellschaftlichen Gruppierungen gemeinsam und vernetzt daran wirken, diese in die Zukunft zu tragen und weiterzuentwickeln; zum anderen sollte wiederum auch die Öffnung für Innovationen durch eine globale Vernetzung, die Bielefeld und die Region immer stark gemacht hat, intensiviert und zu einem dauerhaften Prinzip entwickelt werden“, so Prof. Dr. Ingo Ballschmieter.
Hier setzt Open Innovation City an: Ziel des wissenschaftlich fundierten Projekts ist eine innovative Vernetzung von Wirtschaft, Hochschulen, Startups, Politik, Verwaltung und Gesellschaft, um insgesamt die Zukunftsfähigkeit von Bielefeld, dem Land Nordrhein-Westfalen und von deutschen Städten allgemein zu gewährleisten. So sollen zukunftsrelevante Themen in Netzwerken auf Stadtebene gemeinsam und offen diskutiert und gemeinsam umgesetzt werden. Neben der Entwicklung zukunftsfähiger Formate für die stadtinterne und internationale Vernetzung gehören zu den geplanten Maßnahmen von Open Innovation City zum Beispiel eine eigens entwickelte Plattform, die die aktuell entwickelten Innovationen der Stadt nach außen sichtbar darstellt und die Stadtgesellschaft zur Entwicklung von Innovationen einbezieht. Zudem baut Bielefeld aus dem Innovation Office heraus internationale Innovationspartnerschaften zu Städten und Regionen in der Welt auf, durch welche die Stadt und ihre Unternehmen und Institutionen ihr Innovationspotenzial dauerhaft steigern können. Bestehende lokale Initiativen und Formate sollen dabei angebunden, vernetzt und gestärkt werden. Das Ziel: Eine spürbare Kultur der Innovationsorientierung, die auch den Aufbau und die Migration von Talenten und Expertise in Stadt und Region fördert.
Mehr Informationen unter openinnovationcity.de/
Über die Initiative Open Innovation City
In einem einzigartigen Pilotprojekt wird das Prinzip der Open Innovation erstmals auf eine Stadt übertragen: Bielefeld ist die erste Open Innovation City Deutschlands. Das Projekt wird geführt von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), der Founders Foundation, dem Pioneers Club und owl maschinenbau sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
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