Die zunehmende Umweltzerstörung sowie der Klimawandel bergen seit vielen Jahren große Risiken für die Nachhaltigkeit von Wirtschaftssystemen. Eine rein auf marktwirtschaftlichen Prinzipien basierende Lösung von Umweltproblemen wird es jedoch nicht geben. „Ein Problem kann nicht mit Hilfe des Bewusstseins, durch welches es herbeigeführt wurde, gelöst werden“, so Albert Einstein. Denn gewinnmaximierende Unternehmen legen den Fokus auf Umsatzwachstum und Kosteneffizienz, und für nutzenmaximierende souveräne Konsumenten gilt oft: Je mehr Einkommen, je billiger, je mehr Konsum, desto besser. Diese Marktmechanismen haben nicht-nachhaltige Konsequenzen. Politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich dominieren eine „Wachstumsgläubigkeit“ sowie nicht-nachhaltige Produktions- und Konsummuster: etwa eine Wegwerf-Gesellschaft mit kurzlebigen Gütern, Billigproduktion, Discounter-Mentalität. Ambitionierte Nachhaltigkeitsziele führen in einer solchen Welt zu vielen Interessen- und Zielkonflikten. Nur eine nachhaltigkeitsorientierte Makro-Staatslenkung (mit grünen ordnungspolitischen Leitplanken), verbunden mit einer wettbewerbsorientierten Mikro-Marktlenkung (mit offenen Technologie- und Lernprozessen) stellt eine schnelle Transformation zu mehr Nachhaltigkeit in der Breite sicher.
Um Nachhaltigkeitsrisiken in komplexen Wirtschaftssystemen zu minimieren sowie deren Resilienz bei Krisen zu erhöhen, ist eine sehr breite System- und Netzwerkperspektive notwendig. Denn auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit existieren vielfältige Transformationshemmnisse und Pfadabhängigkeiten in den Teilsystemen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie Wissenschaft und Bildung. Schnelle und breit wirksame Transformationsprozesse werden oft verhindert, weil der Fokus auf einzelne Teilsysteme, Netzwerke oder Akteure zu eng ist und dadurch viele Interessen- und Zielkonflikte sowie Akzeptanzprobleme unberücksichtigt bleiben. Entscheidend für den Erfolg grüner Transformationsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit ist jedoch oft die Qualität der Schnittstellen- und Beziehungsstrukturen und damit das Zusammenspiel aller beteiligten Teilsysteme mit vielen Akteuren und Institutionen. Mit Hilfe des „Grünen Diamanten“ können komplexe grüne Transformationsprozesse, systemische Transformationshemmnisse und praktische Lösungsansätze ganzheitlicher analysiert und bewertet werden.
Der „Grüne Diamant“ basiert auf den Erkenntnissen der modernen Innovationsforschung und dem dort oft verwendeten Innovationssystem-Forschungsansatz. Dabei wird ein Innovationsverständnis unterstellt, das neben technischen Innovationen (z.B. Produkt- und Prozessinnovationen, Extraktionsinnovationen zur Erschließung von Ressourcen) auch nicht-technische Innovationen (z.B. grüne Dienstleistungen, grüne Geschäftsstrategien), soziale Innovationen (z.B. neue nicht-konsumbasierte Lebensstile) und institutionelle Innovationen (z.B. neue grüne Ordnungsprinzipien) berücksichtigt. Dies impliziert, dass bei Nachhaltigkeitsinnovationen entsprechende Innovationshemmnisse sehr oft gleichbedeutend sind mit Transformationshemmnissen.
Der methodische Ansatz des „Grünen Diamanten“ lässt sich auf viele Bedarfsfelder wie nachhaltige Produktion, Energieversorgung, Mobilität, Stadtplanung, Informationstechnologie, Ernährung und ressourcenschonenden Konsum anwenden und erfasst dabei eine große Bandbreite an Hemmnissen und Handlungsfeldern entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Nachhaltigkeitsinnovationen, d.h. von der Forschung und Entwicklung (FuE) und Wissensbasis, dem Wissens- und Technologietransfer über die Umsetzung von neuem Wissen in wettbewerbsfähige nachhaltige Prozesse, Produkte und Dienstleistungen bis hin zur Markteinführung und schnellen Marktdurchdringung.
Der nachfolgende Fokus liegt auf der Leistungsfähigkeit von auf Nachhaltigkeit ausgerichteten (Innovations-)Netzwerken und Clustern. Denn Nachhaltigkeitsinnovationen finden sehr oft in Überlappungsbereichen von Technologien statt und umfassen viele Schlüsseltechnologien, FuE-Bereiche und Technikentwicklungslinien. Die FuE- und Produktionsprozesse erfordern meist eine neue zunehmend interdisziplinäre technologische Wissensbasis, die über viele Wissenschafts- und Wirtschaftsakteure verteilt ist. Viele nachhaltige FuE-Projekte werden künftig in FuE-Netzwerken – u.a. zwischen Hochschulen, öffentlichen FuE-Instituten, jungen „GreenTech“-Firmen, multinationalen Großunternehmen und KMU sowie innovationsimpulsgebenden Nachfragern („Lead User“) – durchgeführt.
Systemische Transformationshemmnisse
Die Transformationshemmnisse bei der Etablierung von Nachhaltigkeitsinnovationen sind sehr umfang- und facettenreich. Im Folgenden werden nur einige ausgewählte wichtige Transformations- bzw. Innovationshemmnisse skizziert:
Strategische Ausrichtung, Ressourcenausstattung und staatliche Förderung von Netzwerken und Clustern ist suboptimal: u.a. ein zu starker Technologiefokus und eine mangelnde Marktorientierung; eine unzureichende Ausrichtung an regionalen Techniklinien und Unternehmensstrategien; eine unzureichende Verfügbarkeit von qualifiziertem (insbesondere technischem) Personal (z.B. Mangel an Technikern, Ingenieuren, Naturwissenschaftlern); eine zu geringe Gründungs- und Wachstumsdynamik von (vor allem jungen) „GreenTech“-Firmen (z.B. eine unzureichende Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln und betriebswirtschaftlichem Know-how; Markteintrittsbarrieren u.a. aufgrund etablierter Technologiepfade; eine unzureichende Gründungs- und Risikokultur) und eine unzureichende KMU-Einbindung; die Politik wirkt steuernd anstatt koordinierend und unterstützend.
Unzureichender Wissens- und Technologietransfer innerhalb von Netzwerken und Clustern: vor allem zwischen öffentlichen FuE-Akteuren untereinander (u.a. zwischen Grundlagenforschung und angewandter FuE), zwischen öffentlichen und privaten FuE-Akteuren (u.a. ein suboptimaler „strategischer Fit“ von Akteuren; eine zu geringe FuE-Dynamik in wichtigen Anwenderindustrien; eine nicht passende bzw. veraltete technische Infrastruktur bei öffentlichen FuE-Akteuren; unzureichend Informationsquellen z.B. zu Technologie-, Kosten-, Marktdaten) sowie zwischen privaten FuE-Akteuren untereinander (u.a. eine unzureichende Kooperationsbereitschaft/-intensität und Kooperationsqualität; eine zu geringe Personalmobilität behindert den „Wissenstransfer durch Köpfe“).
Praktische Lösungsansätze
Die große Anzahl an systemischen Transformations- bzw. Innovationshemmnissen impliziert, dass es für eine breite (Markt-)Diffusion nachhaltiger Produktionsprozesse, Produkte und Dienstleistungen nicht einen Königsweg bzw. eine Königsstrategie („One Best Way-Design“) für die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gibt, sondern die Bandbreite an Strategien und Instrumenten für einen Übergang zu mehr Nachhaltigkeit sehr groß ist. Im Folgenden werden nur einige ausgewählte wichtige praktische Lösungsansätze skizziert; etliche Ansätze werden bereits in der Praxis umgesetzt, allerdings nicht in der erforderlichen Breite:
Nachhaltigkeit als übergeordnete Vision sollte als Mainstream in der gesamten FuE-Förderung, in der Netzwerk- und Clusterförderung und in der Innovations- und Wirtschaftspolitik verankert werden: Nachhaltigkeit steht oft erst an zweiter oder dritter Stelle (z.B. in der Hightech-Strategie der Bundesregierung und den daraus abgeleiteten Initiativen der Ministerien). Will man schnelle grüne Transformationsprozesse in der Breite erreichen, erfordert dies einen übergeordneten Wandel in der Denkweise und Mentalität in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Zivilgesellschaft gemäß dem Motto: „Nachhaltigkeitsinnovationen First“, d.h. Nachhaltigkeit sollte bei der Entwicklung konkreter Ziele, Strategien und Maßnahmen übergeordnet stets an erster Stelle stehen.
Ein verstärkter Fokus auf nicht-technische Fragestellungen ist erforderlich: Zusätzlich zur Technologieförderung sollten soziale Innovationen zur Diffusion nachhaltiger Nutzungsmodelle und Konsummuster stärker gefördert werden, beispielsweise neue nicht-konsumbasierte Wohlstandsmodelle oder neue „Collaborative Consumption“-Geschäfts- und Lebensmodelle wie z.B. Carsharing oder Tauschbörsen.
Mehr grüne Zukunfts-, Leuchtturm- und Demonstrationsprojekte durchführen und an Bedarfsfeldern statt an Technologien ausrichten: Erfolgreiche an nachhaltigen Bedarfsfeldern wie grüne IKT/digitale Welt, Energie, Mobilität, Ernährung, Städte und Wohnräume ausgerichtete Nachhaltigkeitsprojekte mit hoher Leuchtkraft können Unsicherheiten etwa hinsichtlich der technischen Machbarkeit, Qualität, Kosteneffizienz, Funktionsfähigkeit oder Zuverlässigkeit reduzieren, eine Nachahmung stimulieren und dadurch Lern-, Skalen- und damit Kostensenkungseffekte erzeugen. Förderlich sind auch grüne Internet-Austauschplattformen, um FuE-Ergebnisse schnell in der Breite sichtbar und nutzbar zu machen.
Technische und nicht-technische Fragestellungen stärker verknüpfen: Bei nachhaltigen Transformationsprozessen geht es auch um einen gesellschaftlichen Wandel und gesamtgesellschaftliche Suchprozesse. Partizipation und Transparenz spielen dabei eine wichtige Rolle. Dies erfordert unter anderem eine intensivere Integration von Verbrauchern und Nutzern in FuE-Prozesse in ihrem realen Nutzungsumfeld (z.B. „LivingLabs“ im realen Alltagskontext Ernährung, Wohnen, Arbeiten, Stadtumfeld, Mobilität, IKT-Nutzung), etwa in Form von Clustern, Netzwerken und Co-Innovations mit breiterer Stakeholder-Partizipation etwa unter Einbezug z.B. von Umweltverbänden, Zivilgesellschaft, Kommunen, Handwerk und Gewerkschaften. Hierbei sollten auch nachhaltigkeitsorientierte (Politik-)Instrumente und Maßnahmen direkt das reale Entscheidungsverhalten der Konsumenten beeinflussen; so sollte beispielsweise bei technischen Geräten die jeweils nachhaltigste Produkteinstellung als Werkseinstellung verpflichtend werden.
InnovationsTRANSFER-Forschung stärken: Eine breit angelegte systematische (Bottom-up)Erfassung von lokalen, nationalen und internationalen Best Practices nachhaltiger Produktions- und Konsummuster sollte Erfolgsfaktoren für das Entstehen, das Funktionieren, die Sichtbarmachung in der Gesellschaft und die breite Streuung analysieren und zur Verfügung stellen. Die Verbreitung des Wissens („Roll-out“) sollte durch eine intensive Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie etwa Umwelt- und Sportverbänden ausgebaut werden. Im Interesse einer breiten Sichtbarmachung sollten viel öfter öffentlichkeitswirksame Wettbewerbe oder Preise ausgelobt werden, z.B. für grüne Gründer oder soziale Nachhaltigkeitsinnovationen in wichtigen Bedarfsfeldern.
Politische Akteure besser vernetzen und verzahnen sowie den Einsatz der Politikinstrumente optimieren: Die horizontale und vertikale politische Koordination einerseits zwischen Ressorts/Ministerien und andererseits zwischen der Bundes- und der Landesebene sollte durch ein adäquates Institutionendesign gestärkt werden, etwa durch Referats- und Fachministerien-übergreifende Arbeitsgruppen, um Konsensbildungs- und Koordinationsprozesse zu stärken und Ressortegoismen zu überwinden. Denn eine breite Marktdiffusion bei Nachhaltigkeitsinnovationen kann meist nur gelingen durch eine ausreichend enge und aufeinander abgestimmte Verzahnung etwa einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Innovationspolitik mit einer nachhaltigen Industrie- und Wirtschaftspolitik sowie einer ökologisch ausgerichteten Verkehrs-, Landwirtschafts- und Umweltpolitik (z.B. Verbote, Mengenobergrenzen, höhere Besteuerung von nicht-nachhaltigen Prozessen und Produkten). Nötig wäre hierfür auch der Aufbau geeigneter Koordinationsgremien mit einem politisch klar definierten starken Mandat. Ein effizientes Schnittstellenmanagement sollte Netzwerke grüner Akteure stärker fördern, idealerweise mit Ressort-/Ministerien-, Sektor- und Technologie-übergreifenden Förderprogrammen.
Hinsichtlich der Förderung und Politikinstrumente sollte die Politik bei der Cluster- und Netzwerkbildung nicht steuernd, sondern stets nur koordinierend, stimulierend und unterstützend einwirken (z.B. durch die Bereitstellung von Innovations-Inkubatorflächen und Büro-/Produktionsflächen sowie einer sehr guten Verkehrsinfrastruktur). Die auf Cluster- und Netzwerkbildung ausgerichteten Förderstrategien sollten vor allem an den vorhandenen regionalen (technologischen) Stärken anknüpfen (z.B. durch die Berücksichtigung regionaler Techniklinien), diese bündeln und weiterentwickeln („Stärkung der Stärken“) und kompatibel zu den Unternehmens- und Innovationsstrategien der Firmen sein. In Regionalmarketing-Konzepten sind regionale technologiespezifische Kompetenzen zu verdeutlichen. Die Regionen sollten sich im In- und Ausland als attraktive Standorte darstellen (z.B. leistungsfähige FuE-Infrastruktur und attraktive Lebensbedingungen).
Vor allem bei reiferen Clustern und Netzwerken ist eine stärkere „Öffnung nach außen“ und Internationalisierung anzustreben, um so neue Informationen und Impulse zu erhalten und „Lock-in“-Effekte zu vermeiden. Eine stärkere Ausrichtung an globalen Kundenbedarfsstrukturen (z.B. durch Integration multinationaler FuE-Akteure bei staatlich geförderten Verbundprojekten) und die vermehrte Nutzung von „Foresight-Prozessen, Roadmap-Prozeduren und Technology Assessments“ können helfen, globale Markt-, Industrie- und Technologietrends frühzeitig zu erfassen und Cluster- und Netzwerkstrategien entsprechend anzupassen.
Grüne Gründer stärker fördern: Um die Gründungsdynamik innerhalb von Clustern und Netzwerken zu fördern, ist eine noch stärkere Etablierung einer Kultur der Selbständigkeit sowie die Kommunikation von „Success Stories“ in der breiten Öffentlichkeit und Aus- und Weiterbildung hilfreich („Vorbildeffekt erfolgreicher Gründer“), die das Image techniknaher Berufe unter Jugendlichen verbessern (z.B. Schülerlabors, Integration von „Success Stories“ erfolgreicher Naturwissenschaftler in den Schulunterricht). Grüne Gründerzentren könnten als zentrale Informations- und Beratungsstelle dienen, ergänzt durch internetbasierte Austausch-Plattformen, sowie ein Gründer-Coaching durch erfahrene Experten (insbesondere in den Startphasen) würde das oft fehlende betriebswirtschaftliche Know-how auf Gründerseite kompensieren. Zudem sollten Nachhaltigkeitskriterien in alle Gründungsförderprogramme integriert werden. Bei der Bereitstellung von staatlichem Risikokapital (z.B. in grünen Förderprogrammen) sind stets ein Mix aus verschiedenen Quellen (z.B. Fremd- und Eigenkapital sowie Cash Flow) und eine degressive Ausgestaltung (abnehmender staatlicher Finanzierungsanteil mit zunehmender Förderdauer) anzustreben, damit sich neu gegründete Unternehmen bereits frühzeitig an den Marktbedürfnissen orientieren und ein starkes Kostenbewusstsein entwickeln.
Wissenstransfer in die Breite fördern, zielgruppenspezifische, glaubwürdige Kommunikation stärken sowie Massenmedien aktiver nutzen, denn nur eine „Green Society“ kann eine schnelle Transformation in der Breite hin zu mehr Nachhaltigkeit sicherstellen: Partizipations- und Informationsinstrumente sowie abstrakte Diskurse auf Wissenschafts- und Politikebene erreichen oft nicht eine breite Masse der Bevölkerung, sondern nur Eliten, die zum Teil nicht mehr überzeugt werden müssen. Als Grundstein für nachhaltige Werte- und Verhaltensmuster in der Breite sollte Nachhaltigkeit als eigenständiges Schulfach oder zumindest als wichtiger Lehrinhalt in möglichst vielen Fächern eingeführt werden, auch bei weiterführenden Bildungswegen (u.a. duale Ausbildung, Studium). Auch „GreenTech“-Schulungen etwa für Handwerker könnten die Verbreitung und Akzeptanz fördern.
Verbraucherinformationen sollten auf zentrale aussagekräftige, glaubwürdige und einfach zu verstehende Kennzeichnungen beschränkt werden, die klare Vergleiche ermöglichen, etwa in Form einer Ampel oder einer Abstufung von N++ (= sehr nachhaltig) bis N– – (= sehr umweltschädlich). Breit angelegte Akteurs-übergreifende Kampagnen – von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Massenmedien – können helfen, Nachhaltigkeit als Mainstream im gesellschaftlichen Selbstverständnis tiefer zu verankern. Mittels einer objektiven Informations- und Aufklärungspolitik sollte Wissen zu nachhaltigen Konsum- und Produktionsstrukturen in einer einfachen, leichtverständlichen Sprache und mit klaren, motivierenden Botschaften vermittelt werden, verbunden mit positiven nachhaltigen Zukunftsvisionen. Der Fokus sollte hierbei stets auf den Chancen von Nachhaltigkeitsinnovationen und nicht auf den Kosten liegen.
Bei allen Instrumenten und Maßnahmen sollte man Massenmedien stärker nutzen wie etwa Internet-Plattformen, Social Media-Instrumente, große (Sport-/ Musik-)Veranstaltungen oder wichtige TV-Zeitfenster (warum nicht vor der Tagesschau ein „Nachhaltigkeit vor acht“ statt „Börse vor acht“ oder Informationskampagnen via Bild-Zeitung?). Nur so kann ein „Vision Pull“ erzeugt werden, bei dem grüne Transformationsstrategien und Transformationsprozesse in Richtung mehr Nachhaltigkeit von allen beteiligten Teilsystemen und deren Akteuren als gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozess verstanden wird.
Literaturverzeichnis
Nusser, M. (2017), Wege zu einer Green Economy: Systemische Innovationshemmnisse und ein „Drei-Säulen-Konzept“ zur Förderung einer schnellen und breiten Marktdiffusion von Nachhaltigkeitsinnovationen, in: Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit / Konold, D., Schwietring, T. (Hrsg.) (2017): Übergang in eine Green Economy: Systemische Hemmnisse und praktische Lösungsansätze, S. 121-129
Nusser, M. (2016), Green Economy: Die Rolle des Staates im Rahmen einer innovationsorientierten nachhaltigen Wirtschaftspolitik, in: Meyer D., Stübben F. (Hrsg.), Wirtschaftswissenschaft und Wissenschaftsdiplomatie, BERG-Verlag, S. 219-247
Nusser, M. (2014): Green Economy: Innovationsfördernde Faktoren (»Innovationstreiber«) sowie potenzielle Innovationsbarrieren bzw. Innovationshemmnisse bei der Etablierung nachhaltiger Technologien, 117 S., In: Arbeitspapier aus der Fakultät für Wirtschaft und Informatik der Hochschule Hannover 12/2014, Hannover.
Nusser, M., Wydra, S., Hartig, J., Gaisser, S. (2007), Forschungs- und wissensintensive Branchen: Optionen zur Stärkung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit, 342 S., Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag − TAB-Arbeitsbericht Nr. 116: Berlin.
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