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Natürlich haben unsere Investoren nicht so salopp oder via Social Media von meiner Schwangerschaft erfahren. Aber zum Thema wie, wann und auch ob man (Frau) am besten als Gründerin die eigene Schwangerschaft verkündet, ist etwas worüber ich immer wieder lange nachdenken muss. Auch, in der zweiten Runde, hat mich dieses Thema nervös gemacht, obwohl ich das Ganze schon einmal hinter mir habe.
Das Kopfkino, wie die Reaktionen direkt oder indirekt sein könnten, ist eben doch immer präsent. Leider gibt es keinen Blueprint dafür und auch viel zu wenig Präzedenzfälle, bei denen man sich Rat holen könnte. 2021 habe ich zu dem Thema nur Gründerinnen in London finden können, die mir durch den Prozess geholfen haben. Hier sind die drei größten Fragen die ich mir gestellt habe und meine persönlichen Antworten dazu:
1. Relevante Information – ???? ??? ?????? ?????????? ü???????? ?????, ???? ??? ????????? ????
Interessiert sie das überhaupt? Ist das zu privat? Oder sehen sie es als Vertrauensbruch, wenn ich Nichts sage? Hier habe ich jede Meinung gehört und Keiner(r) ist sich einig. Der Gedanke, dass es unfair ist, dass mein Körper die Schwangerschaft früher oder später ohnehin verraten wird, ob ich das will oder nicht, kam mir mehr als einmal. Männern geht das nicht so. Am Ende habe ich mich jedes Mal entschieden, die Schwangerschaft pro-aktiv anzusprechen, weil ich nun mal für die Geburt körperlich wirklich raus muss. Und natürlich muss das Geschäft darauf vorbereitet sein. Es Investoren zu sagen, hat für mich mit Transparenz zu tun, aber auch mit Abgrenzung für eine Zeit, in der Family klar als erstes kommen wird. Wenn männliche Kollegen persönliche, absehbare Bedürfnisse haben (neues Baby, Elternzeit, gesundheitliches, Familien Notfälle, etc.) die eine physische Abwesenheit wahrscheinlich machen, ist meine Erwartung ebenso, dass dies kommuniziert wird. Nur so können auch Alle mit anpacken und sich vorbereiten.
2. Zeitpunkt – ???? ???? ??? ?? ?? ???????
Meinen operativen Partnern im Geschäft habe ich es sehr früh gesagt, teilweise noch in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Den Investoren viel später und in jeder Schwangerschaft anders, weil in beiden Situationen der Markt ganz anders aussah; unsere Firma einen anderen Reifegrad hatte; es einen Unterschied für mich macht, ob wir aktiv fundraisen; und weil ich immer auf meinen Körper gehört habe, wann es sich richtig anfühlt – oder eben auch nicht.
3. Content ist King – ??? ??? ??? ???? ????
Das „wie“ war dann eher rational gesteuert. Ich habe mich dafür entschieden, pro-aktiv mit einem klaren Plan um die Ecke zu kommen, der aufzeigt, wann ich für wie lange in welchem Umfang plane, abwesend zu sein, und aufgezeigt, wer mich in dieser Zeit vertreten wird. Mit offener Tür für Follow-up Fragen, aber ohne TMI und ohne defensive Rechtfertigung! An den Vorstand in Persona im Board Meeting, den Rest der Investoren per E-Mail und Telefon.
Wie waren die Reaktionen? ??? halten die ?????????? mit denen ich Kontakt habe ??? ??????????? ?????
kurz und bündig: sehr positiv. Neben Glückwünschen haben Einige ihre eigenen Familiengeschichten geteilt, Zuspruch gegeben und – ja – Jubelsprünge gemacht. Viele haben Hilfeangebote gemacht, aktiv die Anpassung von Policen für uns vorangetrieben (z.B. Vesting Anpassungen in der Elternzeit, Kinderbetreuungsunterstützung, etc.) und Rat aus eigenen Erfahrungswerten als (arbeitende) Eltern angeboten. Generell habe ich selbst auch die Tür geöffnet für Fragen, wovon einige auch gestellt wurden – logistischer und privater Natur. Ich finde das ok und willkommen, und immer besser als Kopfkino im Hintergrund zu haben.
Dabei denke ich ist eine Sache wichtig: menschlich bleiben auf beiden Seiten und Toleranzräume lassen. Investor:innen – genauso wie Unternehmer:innen – sind keine Institutionen sondern Menschen, und gerade bei so persönlich überlappenden Themen fehlt uns Allen doch irgendwie auch der “Verhaltens-Blueprint” und einfach auch die Übung.
So kommt es zu 100% auch vor, dass mal ein unbedachter Witz oder Kommentar gemacht wird, den man vielleicht nicht ganz so witzig fand; oder eine Frage die vielleicht als zu persönlich empfunden wird; oder man findet einen Ratschlag unangebracht und ungefragt, oder vielleicht stößt man sich irgendwie daran, dass ein Investor sich so gar nicht äußert – oft sind die, die selbst (noch) keine Kinder haben eher auf der ruhigen Seite. Menschlich eben. Und all das finde ich persönlich auch völlig ok, denn die Intention ist die richtige Gründer:innen zu unterstützen!
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Wenn einem als schwangere CEO und Gründerin die Chance verwehrt bzw. genommen wird, zu zeigen, dass Start-up und (schwangere) Mama sein zusammen funktioniert und sogar gut ist. Auch das ist mir – und vielen anderen Frauen, mit denen ich darüber gesprochen habe – leider auch schon passiert. Unnötig zu erwähnen, dass diese Investoren heute glücklicherweise nicht unsere Investoren sind. Und das ist auch hier die eigentliche Frage, die viel wichtiger ist:
Wie finde ich Investoren, für die “Eltern werden” auch ins Tagesprogramm passt?
Diversität und Familienfreundlichkeit wird überall großgeschrieben, aber nicht überall groß gelebt. Hier ein paar Tipps, wie wir Investoren gefunden haben, die Familie & Firma als Win/Win verstehen:
1. ????? ??? ??? ????????? ??…
In welchen Bereichen ist der Fund investiert? Glaubt der Fund an Impact Businesses, misst sich selbst an ESG Werten und muss den LPs gegenüber auch Rechenschaft darüber leisten? Wenn der Fund selbst ESG-Verbindlichkeiten schafft, sind die Chancen hoch, daß ihr für dieselbe Sache steht.
2. …??? ??? ?????, ?? ?ie ??????? ?????????? ?????
Wie viele Gründer:innen gibt es im Portfolio, die Eltern sind. Noch eine Stufe schwieriger: gibt es weibliche Gründer:innen im Portfolio, die vielleicht auch während des Fundraisings schwanger waren? Sind das Ausnahmen oder hat der Fund eine stark heterogene Gründer Truppe? Hier kann man dann auch super Referenzen anfragen.
3. ?????? ???? ???
Referenzen einzuholen – denn die wirklich echten Eindrücke, wirst du nie irgendwo lesen. Findet Eltern/Frauen, die den Weg gegangen sind und redet über konkrete Erlebnisse. Hat das Funding geklappt? Wie verhält sich der Investor in herausfordernden Zeiten? Fördert der Fund aktiv Familien z.B. durch Hilfe Angebote? Dabei dran denken: der Fund ist nicht immer dasselbe wie der Partner dahinter. Hol Referenzen für beides ein.
4. ????? ??? ??? ??????, ??? ???????? ??????
In einer DD ist es mir passiert, dass wir – bzw. ich – recht unangenehm zum Thema “wahrnehmen von Elternzeit” ausgefragt wurde. Das ironische daran: wir waren dort mit mir und zwei Männern vertreten, wovon der Eine gerade erst aus seiner Elternzeit rausgekommen war. Ich hatte dagegen keine Elternzeit genommen (und dies auch nicht vor) und saß mit Baby im Meeting. Dennoch war die Frage nur auf mich gezielt und ich dachte mir “wie klarer kann ich einen Punkt eigentlich noch machen – ich bin doch da!”
5. ???? ??? ??????????
Ich habe mein Baby überall mitgenommen: in Meetings, auf Geschäftsreisen, zu Pitches und auf die Bühne. Es war für uns als Familie wichtig, den Alltagstest zu machen und auszutesten, wie Investoren reagieren, wenn man mit Baby in der Trage antanzt. Feiern sie das? Laden sie dich ein drüber zu sprechen? Stellen Sie Fragen? Oder merken sie an, dass es beim nächsten Mal lieber anders laufen soll? Alles gibt’s.
Die Investoren Suche ist nicht nur eine Suche nach Geld, sondern vor allem auch eine Suche nach einem Partner, der die gleichen Werte und Vision tragen.
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https://www.linkedin.com/in/katrinalberding
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