Deutschlands vielfältige Gesellschaft hat sich seit dem Anstieg der verschiedenen Formen der Migration erheblich verändert. Dies bringt Herausforderungen, aber auch Chancen auf verschiedenen Ebenen mit sich – insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftliche Integration.
Mit dem Ziel, die Inklusion und die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben zu fördern, hat Deutschland eine Reihe von Initiativen und Maßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmen reichen von sozialen Stabilisierungsprogrammen zur Integration in den Arbeitsmarkt über Berufsberatung für eine Beschäftigung oder Selbstständigkeit bis hin zum Erlernen von Fremdsprachen. Sie sind darauf ausgerichtet, Migrant:innen dabei zu helfen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden.
Dabei scheint es so, dass sich die Selbständigkeit als ein potenziell leistungsfähiges Instrument für die Integration von Migranten, insbesondere von Frauen, herauskristallisiert – obwohl sie ursprünglich nicht als primärer Weg zur Integration von Migranten, insbesondere von Frauen, in die Arbeitswelt angesehen wurde.
Aktuelle Umfrage gestartet
Heute gibt es eine wachsende Zahl von Initiativen zur Förderung des Unternehmertums, die immer mehr an Dynamik gewinnen. Diese Programme werden von einer Vielzahl an Akteuren unterstützt, darunter staatliche Stellen, private Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Handelskammern sowie EU- und internationale Organisationen.
Im Mittelpunkt meiner aktuellen Studie steht die Frage, ob Programme zur Förderung der weiblichen Selbständigkeit auch Migrantinnen einbeziehen und ob sie deren unternehmerischen Werdegang wirksam unterstützen. Hierzu suche ich noch Teilnehmerinnen.
Ziel meiner Studie ist es, die Wirksamkeit von unternehmerischen Programmen bei der Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt zu bewerten. Die Studie soll Schlüsselelemente, Ressourcen und Strukturen hervorheben, die diese Programme erfolgreich machen, und gleichzeitig Bereiche mit Verbesserungsbedarf aufzeigen. Letztlich geht es darum, die Faktoren besser zu verstehen, die das Business von Migrantinnen in Deutschland fördern oder behindern, um sicherzustellen, dass künftige Programme noch integrativer und wirkungsvoller sein können.
Die Lücke überbrücken: Maßgeschneiderte Unterstützung für Migrantinnen
Obwohl die Anzahl der unternehmerischen Initiativen stark zugenommen hat, gibt es eine große Lücke in der bisherigen Forschung. Insbesondere mangelt es an Erkenntnissen darüber, wie gut Programme in Deutschland auf die spezifischen Bedürfnisse von Migrantinnen mit unterschiedlichem Hintergrund zugeschnitten sind.
Frauen mit Migrationshintergrund stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Dazu gehören kulturelle Barrieren, sprachliche Hürden und ein begrenzter Zugang zu Ressourcen im Gastland, wie beispielsweise lokale Netzwerke und Finanzmittel. Um diese Frauen wirklich zu stärken, müssen unternehmerische Ökosysteme diese Barrieren direkt angehen, anstatt einfach Modelle zu kopieren, die für andere Volkswirtschaften oder demografische Gruppen funktionieren.
Meine Studie wählt daher einen neuen Ansatz, indem sie Programme untersucht, die sich entweder explizit oder implizit auf Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund konzentrieren. Ziel ist es, herauszufinden, welche Initiativen wirklich integrativ sind und ein unternehmerisches Umfeld schaffen, das die unterschiedlichen Hintergründe von Migrantinnen in Deutschland anerkennt und unterstützt. Diese Forschung verbindet Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften mit Komponenten des unternehmerischen Ökosystems.
So soll die Bedeutung von maßgeschneiderten Unterstützungsstrukturen hervorgehoben werden, die den heterogenen Bedürfnissen von Migrantinnen gerecht werden. Ein „One-size-fits-all“-Ansatz funktioniert nicht, wenn es darum geht, integratives Unternehmertum in einer multikulturellen Gesellschaft wie Deutschland zu fördern.
Umfragen zum Forschungsstudium in Entrepreneurship-Programmen
Da es keine zentralen Daten über unternehmerische Programme gab, kontaktierte ich bundesweit über 100 Programme. Darunter solche, die derzeit unternehmerische Förderprogramme durchführen ebenso wie jene, die in den letzten fünf Jahren implementiert wurden und die darauf abzielen, das Unternehmertum von Migrantinnen in Deutschland ganz oder teilweise zu unterstützen.
In diesem Prozess wurde eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt, um relevante Organisationen und Programme zur Förderung der unternehmerischen Initiative auf Bundes- und Landesebene zu identifizieren. Zu diesen Organisationen gehörten staatlich geförderte Initiativen von Jobcentern, IHK, Bundesagentur für Arbeit und Landkreisen sowie Wirtschaftsförderungsorganisationen, NRO, private Stiftungen und Organisationen. Die Bestandsaufnahme lieferte kritische Einblicke in verschiedene Schlüsselaspekte von Programmen zur Förderung von Migrantinnen in Deutschland, einschließlich ihrer Zielgruppen, des angebotenen geschäftlichen Know-hows, ihrer Struktur und der Teilnehmeranforderungen.
Die Untersuchung von Programmen, die Migrantinnen bei der Verwirklichung ihrer unternehmerischen Träume in Deutschland unterstützen, hat das Potenzial, als wichtige Ressource für zukünftige Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund zu dienen und die Entwicklung noch effektiverer Unterstützungsmechanismen zu ermöglichen.
Derzeit wird eine quantitative Umfrage mit zwei Gruppen durchgeführt, an der 280 Personen teilnehmen sollen.
- Die erste Gruppe besteht aus Migrantinnen, die ihr Business bereits mit Unterstützung eines Programms gegründet haben oder kürzlich selbstständig geworden sind.
- Die zweite Gruppe besteht aus Migrantinnen, die sich ohne Teilnahme an einem solchen Programm in Deutschland selbstständig gemacht oder ein Business gegründet haben. Bei der Gründung kann es sich um Vollzeit-, Teilzeit-, Freiberuflerinnen, soziale Neugründungen usw. in Deutschland handeln.
Das Ziel wurde auf 140 Teilnehmerinnen pro Gruppe festgelegt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind weitere 86 Teilnehmer in der ersten Gruppe und 78 in der zweiten Gruppe erforderlich.
Schlussfolgerung: Förderung eines vielfältigen unternehmerischen Ökosystems
Die deutsche Gründerlandschaft hat viel zu bieten, aber um das Potenzial von Migrantinnen wirklich zu nutzen, muss die Inklusion im Mittelpunkt aller unternehmerischen Programme stehen. Indem die Unterstützung auf die spezifischen Herausforderungen dieser Gruppe zugeschnitten wird, kann Deutschland ein vielfältigeres und dynamischeres unternehmerisches Ökosystem fördern.
Meine Untersuchung soll die bisherigen Bemühungen und die Bereiche, in denen weitere Fortschritte erforderlich sind, beleuchten. Es wird bereits deutlich, wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen Frauen mit Migrationshintergrund nicht nur an der unternehmerischen Welt teilhaben, sondern auch gedeihen können, und so einen Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Gefüge in Deutschland zu leisten.
Die Zukunft des Unternehmertums in Deutschland ist vielversprechend, aber nur, wenn es integrativ und inklusiv ist. Da immer mehr Programme zur Unterstützung von Migrantinnen eingeführt werden, müssen wir uns fragen: Fördern wir wirklich ein Umfeld, in dem sie erfolgreich sein können?
Kennen Sie eine Gründerin mit Migrationshintergrund oder eine im Ausland geborene Frau (auch in 2. Generation), die in Deutschland mit oder ohne Unterstützung von Förderprogrammen gegründet hat? Wenn ja, unterstützen Sie mich bitte bei der Umfrage.
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